Was ist Zukunftsgestaltung? Zukunftsgestaltung ist die Summe aus Erfahrungen der Gegenwart plus den Erkenntnissen aus der Vergangenheit plus den Erwartungen an ein besseres Leben. Unter Erfahrung verstehe ich das gesicherte, erprobte und erfahrene Wissen – den State-of-the-Art. Erkenntnisse sind die Learnings, die man aus den Fehlern und Erfolgen vergangener Ereignisse gezogen hat. Und die Erwartungen an eine positive Zukunft müssen formuliert und kollektiv verhandelt werden, um einen verbindlichen Extrakt daraus zu gewinnen. Erfahrung plus Erkenntnis plus Erwartung ergibt die Roadmap für den Trip in die Zukunft.
In der Regel sind Organisationen stabil aufgestellt und nicht für flexible Veränderungsprozesse gedacht. Das macht es den Programmen, die eine Projektion auf die Progression der Zukunft versuchen, recht schwer. Hinzu kommt, dass das Tagesgeschäft die Protagonisten schon ausfüllt und die Planung neuer Perspektiven eine zusätzliche, oft auch ungeliebte Belastung ist. Sehr wichtig ist daher, dass man Menschen um sich versammelt, die „Bock“ auf Zukunftsgestaltung haben und die dafür nötige Offenheit mitbringen. Zudem ist der Prozess der Zukunftsgestaltung klar zu motivieren, sauber zu strukturieren und effizient zu orchestrieren. Das ist die schwierigste und wichtigste Aufgabe im Vorfeld derartiger Prozesse. Ohne intellektuellen Korridor werden nur die üblichen Sprechblasen produziert, aus denen sich nichts Konkretes ableiten lässt. Schade um die Zeit! Im Übrigen ist Zukunftsgestaltung auch ein viel zu wichtiges Feld, als es im Business-as-usual-Modus zu behandeln.
Zukunftsgestaltung ist anspruchsvoll! Um einen Rahmen zum Denken und auch zum Phantasieren zu setzen, braucht es ein Modell. Unseres besteht aus vier Managementebenen. Diese Struktur stellt keine Rangreihe dar, sondern unterschiedliche Denk- und Handlungskategorien, die nicht gleichartig, aber gleichwertig sind. Auf der evolutionären Ebene findet eine Art von philosophischer Wolkenschieberei statt, die mögliche und auch vordergründig unmögliche Optionen erwägt. Es ist ein offener Denkrahmen, der mit Prämissen spielt und Optionen bewertet. Ziel ist, die Organisation und deren interne Veränderungen mit dem Wandel der Außenwelt zu synchronisieren. Es braucht daneben ein Transformationsmanagement auf der normativen Ebene, das als Konkretionsstufe Phänomene wie „Wertewandel“ operationalisierbar macht. Es braucht weiter ein Innovationsmanagement auf der strategischen Ebene, das die künftigen Leistungen der Organisation legitimiert und für Akzeptanz in der Außenwelt sorgt. Es braucht schließlich ein Umsetzungsmanagement, das sich mit hoher Kompetenz um die rational-praktische Machbarkeit der eigenen Zukunftsgestaltung sorgt.
Im Grunde schwirren ständig die berühmten W-Fragen inspirierend umher, die Antworten suchen auf das Warum und das Was, auf das Wozu und für Wen, auf das Wer und das Womit, auf das Wie und auf das Wohin. Los geht´s …