Immer öfter der Beste

Fernsehen bildet! In drei Minuten erfährt man, dass es in Deutschland 1.479 (!) Unternehmen gibt, die zu den Weltmarktführern gehören. Dabei gilt sogar: „Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Weltmarktführer wie bei uns. … Deutschland ist Weltmarktführerland“. Bemerkenswert auch: Dazu gehören viele mittelständische Unternehmen, die „das Rückgrat der Wirtschaft“ bilden und „ein zentraler Teil der Gesellschaft“ sind. Die Weltmarktführer unter den mittelständischen Unternehmen „machen … ein Viertel der Exportstärke dieses Landes aus“. Hut ab! Weitere Infos: ARD „Wirtschaft vor acht“ vom 10.7.2025.

Wissen sollte man auch: Von den 3,44 Millionen Unternehmen in Deutschland zählen 3,1 Millionen zu den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Wie viele davon Marken-Unternehmen sind, lässt sich nicht zuverlässig erfassen. Es gibt aber fast 900.000 registrierte Marken in Deutschland. 

Wir (Ulrich Kern, Petra Kern) haben untersucht, was erfolgreiche Marken der Zukunft ausmacht. Unsere Erkenntnisse haben wir in der Publikation „Die Zukunft der Marke im Zeichen der Nachhaltigkeit“ zusammengefasst und auf unserer Website www.kernkernkompetenzen.de zum kostenlosen Download veröffentlicht. Die 57-seitige Publikation ist durch acht Grafiken illustriert und anwendungsgerecht geschrieben. Die Untersuchung setzt sich mit dem Thema der Marke unter dem Blickwinkel der Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie, von Tradition und Transformation auseinander. Einer der Schwerpunkte befasst sich mit der Marke und ihrer Zukunft als kumulierte Ansprüche an die Kreativität im Unternehmen und die Innovationsleistung im Wettbewerb. Nachhaltige Marken orientieren sich konsequent in Richtung Zukunft: einerseits als Wettbewerbsinstrument im Markt und andererseits als Leistungsversprechen des Produkts. Damit gehört das Markenkonstrukt zum strategischen Unternehmensmanagement und durchzieht alle Bereiche. Ganz oben auf der unternehmerischen Agenda stehen die zwei Fragen: Wem nützt es? Wer hat welchen Vorteil davon?

Das Nützlichkeitsdenken mag manchem trivial sein. Aber hätte man sich bei Tesla diese Fragen frühzeitig gestellt, wäre die Marke wohl nicht in das Desaster mit ihrem Cybertruck geraten („Ein Albtraum namens Cybertruck“, 7.7.2025 spiegel.de). Besser macht es ein Reinigungsmittelhersteller mit seiner Marke Frosch, indem er alle PET-Flaschen aus recyceltem Material herstellt („Frosch-Produzent nutzt nur noch Verpackungen aus Müll“, 24.6.2025 handelsblatt.com). Die Komplexität des Themas Marke zeigt sich am Begriff der Sinnstiftung. Eine aktuelle Befragung zu den Kompetenzen künftiger CEOs verweist auf die Herausforderung, talentierte Mitarbeiter „durch sinnstiftende Arbeit“ zu finden und fürs Unternehmen zu begeistern („Welche Kompetenzen künftige Chefs mitbringen müssen“, 11.07.2025 faz.net). Es braucht kreative Prozesse, innovative Ergebnisse und sinnstiftende Systeme im Management.

Man muss nicht immer der erste sein, aber immer öfter der Beste!

Für die Zukunft der Marke braucht es kreative Prozesse, innovative Produkte und sinnstiftende Systeme im Unternehmen. Grafik: Autoren