Die Zahl sollte nachdenklich stimmen: Von den rund 20 Millionen Babyboomern in dieser Republik sind 87 Prozent „markentreu“. Die, die denken, wir Babyboomer sind nur noch Statisten in dieser Gesellschaft, sollten „Wirtschaft vor Acht“ vom 19.6.2025 anschauen. Ja, wir haben fast alle ein Smartphone und gut die Hälfte von uns sieht die Digitalisierung positiv. Und uns ist Nachhaltigkeit wichtig. Ein Thema, das wir spätestens seit Ende der 1960er Jahre durch den Club of Rome in seiner Dringlichkeit verstanden haben.
Übrigens: Von der Generation Z halten sich gerade einmal 19 Prozent für markentreu. Und noch haben die nicht unsere Kaufkraft! Liebe MarkenmanagerInnen, habt ihr eigentlich schon einmal überlegt, was ihr macht, wenn wir – die Babyboomer – alle ausgestorben sind? Blumen aufs Grab legen und eine Träne nachweinen, dürfte nicht reichen.
Es wird Zeit, das Thema Marke und Nachhaltigkeit untrennbar miteinander zu verbinden. Das geht, wenn man im Unternehmen das Thema nicht als Add-on versteht und praktiziert, sondern holistisch betrachtet und lebt. Die Marke muss zur DNA gehören und die Identität nach innen und nach außen prägen. Und sie muss sich die Zuneigung des Marktes immer wieder neu verdienen. Erfolgreiche Marken sind immer etwas Besonderes mit hoher Strahlkraft, von deren Zukunftsfähigkeit viele Wettbewerber auch gerne etwas hätten.
Aber was macht eine Marke zukunftsfähig? Nach unserem Verständnis zuerst dadurch, dass sich die Marke – die DNA des Produktes – als Begleiter im Transformationsprozess seiner Kunden versteht. Die Marke erwirbt sich dabei einerseits gesellschaftliche Wertschätzung durch ihre Sinnstiftung im Gebrauch und andererseits schafft sie eine wirtschaftliche Wertsetzung durch ihre Innovationen. Voraussetzung dafür ist, dass die Produkte ihre praktisch-technische Funktion so gut erfüllen, dass Alltagsprobleme damit einfach gelöst werden können. Darüber hinaus müssen Produkte beim Gebraucher eine emotional-sinnliche Wirkung verursachen, die auf psychologische Art die Lebensqualität erhöhen. Marken sollten aber auch einen sozio-kulturellen Wert haben, der das Miteinander der Menschen fördert und nicht noch zu Sozialneid führt. Und wenn die Marke sich ihrer öko-ethischen Bedeutung klar wird und diesen Anspruch realisiert, dann kann man von geglückter Zukunftsfähigkeit sprechen. Die Zeiten fürs Markenmanagement werden immer herausfordernder!
In unserer Publikation „Die Zukunft der Marke im Zeichen der Nachhaltigkeit“ haben wir (Ulrich Kern, Petra Kern) das Thema unter dem Blickwinkel der Transformation unserer Gesellschaft geschrieben, die den Turnaround von der Überfluss- und Wegwerfgesellschaft hin zum sinnstiftenden und vernünftigen Konsum schaffen muss. Dass wir auf dem richtigen Weg sind, bestätigt auch der Artikel „Das sind die stärksten Differenzierungsmerkmale von Marken“ (24.6.2025, markenartikel-magazin.de).
Download unserer Publikation: www.kernkernkompetenzen.de
