Diese Dissertation kann den Design-Hochschulen in Deutschland nicht schmecken! Sie ist durch ihre Zahlen unbequem und zeigt dringenden Handlungsbedarf auf. Leben wir doch in einer Wissensgesellschaft, in der die Verwissenschaftlichung der Arbeitswelt jeden Tag offenkundiger wird – Stichwort Employability. Siehe hierzu den gerade veröffentlichten Bildungsbericht der OECD. Stimmt die Aussage des BDG, dass aufgrund der Coronakrise rund 70 (!) Prozent der selbstständigen Kommunikationsdesigner nur noch drei Monate durchhalten können, werden viele neue Karrierewege (wahrscheinlich auch außerhalb des klassischen Designs) gefunden werden müssen.
Aber vielleicht stecken Designbildung bzw. Designwissenschaft und -theorie in einer Identitätskrise? Ist Design doch wieder Kunst und damit Teil eines solchen Bildungsverständnisses? Oder müssen der Designbegriff und ebenso die Curricula aktualisiert werden? Immerhin haben Technologie und Digitalisierung im Design viel verändert.
Hat George Turner (HB 14.11.2014) etwa recht, wenn er „die Zukunft der Universität zwischen Exzellenzeinrichtung und Berufsschule“ sieht? Wo wird sich das Design als akademische Disziplin einpendeln?