Wer fragt, hat den Reiz eines Themas entdeckt und begibt sich auf Spurensuche, um mehr zu erfahren. Eine gute Voraussetzung für ein ergiebiges Gespräch! Daher nahm ich die Einladung zum Podcast über Employability im Design, das Thema meiner Dissertation, gerne an.
Herzlichen Dank an Christian Zöllner, Professor an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, für seine klugen Fragen! Ihn interessierte meine Motivation, über genau dieses Thema zu schreiben, aber auch, was es mit Employability überhaupt auf sich hat und warum mich ausgerechnet im Design die Situation so besorgt. Nun, es ist die Situation einer Disziplin, die reichlich viel Wertschöpfung für die Gesamtwirtschaft abwirft, aber nicht genug für ein durchschnittliches Einkommen der Kreativen, die meist mit großer Leidenschaft All-in gehen … brisanter Stoff also!
Dass Design in mancher Hinsicht eine besondere Position im Konzert der Wissenschaften einnimmt und warum dies so ist, führte uns zu Überlegungen, was getan werden könnte, damit die Disziplin besser aufschließt zu den künftigen Anforderungen einer verwissenschaftlichen Arbeitswelt.
Wir waren uns sicher nicht in allen Punkten einig. Argumentierten wir doch aus verschiedenen Blickwinkeln: Christian Zöllner aus der Sicht eines engagiert Designlehrenden an seiner Hochschule und ich mit meinem (leider) ernüchterten generellen Blick auf den Status Quo der Lehre im Design. Aber der Austausch der Standpunkte machte vielleicht auch in mancher Hinsicht reinen Tisch.
Mir gab die Diskussion die Hoffnung, dass Fragen der Lehre im Design möglicherweise wieder Konjunktur haben könnten, vor allem bei der jüngeren Generation von Lehrenden. Der Paradigmenwechsel der Hochschullehre seit Bologna, den wir ebenfalls thematisierten, scheint sich in der Breite gefestigt zu haben, auch wenn dieser Wandel vielleicht nicht immer bewusst ist. Vielleicht kommt ja sogar in der Designdomäne ein breiterer Diskurs über Pädagogik und Didaktik in Gang? Es wäre wünschenswert in einer Disziplin, die sich zunehmend für breitere Tätigkeitsfelder öffnet und daher multiperspektivische Kompetenzentwicklung erfordert.
Der Designpodcast in der Reihe „Hurra Hurra“ der Hochschule Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wird voraussichtlich Ende Januar 2024 veröffentlicht. Nochmals Danke an Christian Zöllner!
https://www.burg-halle.de/hochschule/hochschulkultur/podcast/
