Die einen drücken sich ständig davor und die anderen lieben es – die Rede ist von der Präsentation. Für introvertierte Menschen ist es jedes Mal eine große Anstrengung und für extrovertierte Menschen ist es immer wie ein Geburtstag, an dem man sich feiern lässt. Voraussetzung allerdings ist ein Plan und vorheriges Training. Präsentation ist sinnvolle Kommunikationsarbeit, die inzwischen selbstverständlicher Teil des Berufslebens ist. Erst recht bei unscharfen Problemstellungen und komplexen Projektstrukturen. Hier kann ein dialogisches Design zum Volltreffer der Ergebnisqualität beitragen.
In meiner Lehre bevorzuge ich das Konzept des Forschenden Lernens in Projekten, die sich nah an der beruflichen Realität orientieren. Die Studierenden arbeiten sehr selbstständig in kleinen Teams mit wöchentlichen (professionell vorbereiteten) Arbeitsbesprechungen. Damit bereiten sie die Abschlusspräsentation am Ende des Semesters vor. Neben dem Projektmanagement steht auch die Kommunikationsgestaltung im curricularen Fokus, damit sie lernen, dass man sich im späteren Berufsleben die Lorbeeren abzuholen hat, die sie sich durch ihre erfolgreiche Arbeit verdient haben. Sie lernen aber auch, dass die Präsentationen nicht nur einen sachlichen Informations-, sondern auch einen emotionalen Unterhaltungswert haben sollten.
Der Aufbau der Inhalte ist der wichtigste Schritt bei der Erstellung einer Präsentation. Als Hilfestellung habe ich eine 7-Phasen-Struktur für die Studierenden entwickelt – sie können, müssen sich aber nicht daranhalten:
1. WAKE-UP!-Signal: Titel und Agenda der Präsentation sind plakative Wachmacher – kein Wischiwaschi.
2. CRASH!-Szenario: Problem und Aufgabe müssen die Dringlichkeit der Lösung und die Relevanz des Nutzens betonen.
3. HOW!-Beschreibung: Vorgehen und Methoden sind eingängig und sachkompetent beschrieben.
4. WOW!-Bewertung: Die Präsentation von Lösung und Ergebnis ist so stichhaltig, einleuchtend und überzeugend, dass der Zuhörer beeindruckt ist.
5. SHOW DOWN!-Beschreibung: Die Wirkung Ihres Managements und Planung rundet den positiven Eindruck ab.
6. HAPPY-END-Formel: Die Darstellung des Nutzens und der Lerneffekte profilieren Ihre professionelle Kompetenz.
7. CIAO-Schlusssätze: Signal für das Ende und Dank für die Chance einer kreativen Herausforderung.
Ziel ist, einen klaren Weg der Argumentation zu liefern. Aber auch, die Aufmerksamkeit der Zuhörer wach zu halten. Spannung ist zu schaffen. Der Aufbau der Inhalte ist als Spannungsbogen anzulegen, der in der Mitte seinen Höhepunkt erreicht – wenn Lösung und Ergebnis präsentiert werden. Denn die Präsentation soll nicht nur nüchtern resümieren, sondern auch eine „karrierefördernde“ Nachhaltigkeit bringen. Die Kurve der begeisterten Aufmerksamkeit ist nicht einfach zu nehmen, aber lohnend, wenn sich Zustimmung und Erfolg einstellen. Viel Spaß (!!!) bei der nächsten Präsi …