Professionelles Denken: Initiativbewerbung für Zukunftsgestaltung!

Es ist an der Zeit, dass das Design seine Rolle in der Transformation durchdekliniert. Was heißt es konkret? Wie lassen sich Kriterien operationalisieren, nach denen man künftig Produkte entwerfen wird? Verantwortung im Transformationsprozess zu übernehmen ist gewollt und auch gefragt. Das gilt nicht nur für das Design, sondern genauso für alle andere Disziplinen.

Eine der zentralen Fragen dabei wird sein: Welche Form des Wohlstands können und wollen wir uns als Gesellschaft noch leisten? Wie kommen wir aus dem Hamsterrad des Konsumrauschs raus, wo Produkte schon kurz nach der Inbetriebnahme auf dem Weg in den Müll sind und durch andere ersetzt werden? Wo liegen in diesem Kontext die großen Herausforderungen für die Design-Hochschulen? Statt abzuwarten, dass die Wirtschaft sagt, was sie gerne an Design von DesignerInnen hätte, sollten die Design-Hochschulen ihre Initiativbewerbung für die anstehende Transformation unserer Gesellschaft abgeben. Gerade die angehenden Industrial DesignerInnen könnten diesen Anspruch an die “neue“ Qualität der Produktentwicklung explizit formulieren und ausgehend von elaborierten Konzepten gute Beispiele produzieren, die den gesellschaftlichen Diskurs der Transformation befeuern.

Ich denke, dass künstlerisch-wissenschaftliche Kreativität ein kongenialer Partner für jeden Innovator und Unternehmer sein kann, der die Welt nachhaltig zukunftsfähig machen will. Deswegen mein Vorschlag, ab sofort Designprodukte nach diesen oder nach noch sehr viel radikaleren Kriterien zu entwerfen, zu publizieren und öffentlich zu diskutieren. Aber vielleicht gibt es ja auch noch bessere Ideen?