Progressives Denken: Zukünfte entwerfen – Partizipation durch Provokation

Was können PolitikerInnen von DesignerInnen lernen? Das Denken und Entwickeln von grundsätzlich echten Alternativen! (Den Begriff „alternativlos“ gibt es im Design nicht)

Allerdings ist dafür eine besondere Form von Kreativität erforderlich, die im Studium trainiert und in der Praxis professionalisiert wird. Deren Perfektion wird gefordert, wenn die Problem- und Aufgabenstellungen unscharf bis abstrakt und damit interpretationswürdig sind.

Schaut man sich unsere aktuelle gesellschaftliche Situation aus der Vogelperspektive einmal an, dann sieht man Herausforderungen, die nicht mehr mit dem bisherigen Instrumentarium bewältigt werden können. Das Repertoire unserer Problemlösungskompetenzen muss erneuert werden! Lassen sich doch die bisherigen Erfolgsfaktoren so ohne weiteres nicht fortschreiben. Es muss seinen Grund haben, warum immer wieder auf die „21st Century Skills“ hingewiesen wird.

Unser Fokus als Designwissenschaftler richtet sich auf die Menschen, die nach einer neuen Sinnhaftigkeit unseres Wirtschaftens suchen und sich noch nicht in ihren Komfortzonen eingerichtet haben. Dabei sehen wir Hochschulen und Universitäten als Orte der gesellschaftlich gewünschten Reibungsflächen, die neues Denken und Handeln provozieren. Unser Beitrag dazu heißt Design Teaching und versucht nichts anderes, als das Repertoire der Skills künftiger ZukunftsgestalterInnen zu generieren – nach mäeutischem Verständnis.

Unsere Vorstellung ist, dass wir sehr viel mehr über das Entwerfen und Gestalten von optionalen Zukünften diskutieren und dabei auch wieder unsere Überlebensinstinkte aktivieren. Dafür braucht es eine kritische Reflexion marktwirtschaftlicher Grundannahmen. Und die nachhaltige De-Routinisierung etablierter Arbeitsheuristiken. Wir denken, unsere Gesellschaft braucht überhaupt provokante Konzeptionen optionaler Zukünfte, um wieder mehr Partizipation und gelebte Demokratie zu erreichen. Unsere Gesellschaft insbesondere unsere Wirtschaft hat noch längst nicht ihr „Optimum“ gefunden, auch wenn mancherorts das Suchen danach aufgehört hat.

Unsere Zukunft ist kein blindes Fatum …

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